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CTH 401.5

Citatio: S. Melzer – S. Görke (ed.), hethiter.net/: CTH 401.5 (INTR 2016-05-18)

Ritual zur Reinigung einer Stadt von Krankheit und Seuche

(CTH 401.5)

Textzeugen

A

KBo 34.68

147/c

Erhalten sind die Anfänge von 25 Zeilen der Rs. III und die Enden von mindestens 17 Zeilen der Rs. IV. Gefunden wurde das Fragment in Gebäude A auf Büyükkale, Gr. Geb., sö. Teil von Raum 5, in der oberen Lage des Tafelschuttes.

Die Tafel weist einen schiefen Kolumnentrenner auf, vermutlich teilweise der Tafelwölbung geschuldet, der nach Fotokollation mehrfach korrigiert worden ist, da sich zu beiden Seiten im Text Reste älterer Linien erkennen lassen.

Editionsgeschichte

147/c wurde von Otten H. - Rüster C. 1991a als KBo 34.68 in Autographie vorgelegt und in der Inhaltsübersicht als "Reinigungsritual für eine Stadt gegen Seuche und Sterben" eingeordnet. Eine Bearbeitung des Textes liegt bislang nicht vor. Haas V. 2003a, 744, klassifiziert es fälschlich als Fragment eines Totenrituals durch Verwechslung mit KUB 34.68 (aber korrekt auf S. 222 und 722 als Reinigungsritual) und gibt die Zeilen Rs. III 13' - 20' in Transliteration.

Die vorliegende Bearbeitung legte S. Melzer unter Mitarbeit von S. Görke 2016 vor.

Inhaltsübersicht

Da in §1' nur die Zeilenanfänge erhalten sind, lässt sich der Inhalt nur schwer rekonstruieren. Zunächst erhalten ist vermutlich eine Rezitation (bis Kolon 14), in der Gesundheit und Kraft für den König Muršili (nur genannt in Kolon 3) und seine Söhne (Kolon 12) erbeten wird. Der Zweck des Rituals, wohl die Reinigung von Krankheit und Seuche, lässt sich aus den Kola 5 und 14 erschließen. Es folgen Ritualhandlungen: evtl. werden Holzhaufen mit seitlichen Pflöcken am Stadttor errichtet und ein Szenarium mit einem Rohr findet statt. Die Paragraphen § 2''-3'' sind zu fragmentarisch für eine Inhaltsangabe.

Durch den wenigen erhaltenen Text ist keine Aussage darüber möglich, ob es sich tatsächlich nur um eine Ritualbeschreibung handelt oder ob hier ein Ritual eingebettet in eine historische Erzählung um Muršili vorliegt (wie z.B. CTH 486). Das Fragment gehört inhaltlich nicht zu den anderen unter CTH 401 eingeordneten Fragmenten, die sich durch ihre ähnlichen Beschwörungen oder Ritualhandlungen auszeichnen, lässt sich aber auch keiner anderen CTH-Nummer gut zuweisen.

© Universität Mainz – Institut für Altertumswissenschaften/Altorientalische Philologie


Editio ultima: 2016-05-18






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